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16.Sonntag im Jahreskreis 23.07.2023


ERÖFFNUNGSVERSPS 54 (53), 6.8
Gott ist mein Helfer, der Herr beschützt mein Leben.
Freudig bringe ich dir mein Opfer dar
und lobe deinen Namen, Herr,
denn du bist gütig.
Ehre sei Gott
TAGESGEBET
Herr, unser Gott, sieh gnädig auf alle, die du in deinen Dienst gerufen hast.
Mach uns stark im Glauben,
in der Hoffnung und in der Liebe,
damit wir immer wachsam sind
und auf dem Weg deiner Gebote bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
.

ERSTE LESUNG    WEISH 12, 13.16-19

Du hast deinen Söhnen und Töchtern die Hoffnung geschenkt, dass du den Sündern die Umkehr gewährst
Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

13Es gibt keinen Gott, Herr, außer dir,
der für alles Sorge trägt;
daher brauchst du nicht zu beweisen,
dass du gerecht geurteilt hast.
16Deine Stärke ist die Grundlage deiner Gerechtigkeit
und deine Herrschaft über alles
lässt dich alles schonen.
17Stärke beweist du,
wenn man an deine unbeschränkte Macht nicht glaubt,
und bei denen, die sie kennen,
strafst du die anmaßende Auflehnung.
18Weil du über Stärke verfügst,
richtest du in Milde
und behandelst uns mit großer Schonung;
denn die Macht steht dir zur Verfügung,
wann immer du willst.
19Durch solches Handeln hast du dein Volk gelehrt,
dass der Gerechte menschenfreundlich sein muss,
und hast deinen Söhnen und Töchtern die Hoffnung geschenkt,
dass du den Sündern die Umkehr gewährst.


ANTWORTPSALM     
  PS 86 (85), 5-6.9-10.15-16 (KV: 5A)
Kv Du, mein Herr, bist gut und bereit zu vergeben. - KvGL 517
5Du, mein Herr, bist gut und bereit zu vergeben, *
reich an Liebe für alle, die zu dir rufen.
6Vernimm, HERR, mein Bittgebet, *
achte auf mein lautes Flehen! - (Kv)
9Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen /
und sich niederwerfen, mein Herr, vor deinem Angesicht, *
sie werden deinen Namen ehren.
10Denn du bist groß und tust Wunder, *
nur du bist Gott, du allein. - (Kv)
15Du, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, *
langsam zum Zorn und reich an Huld und Treue.
16Wende dich mir zu und sei mir gnädig, /
gib deinem Knecht deine Stärke *
und rette den Sohn deiner Magd! - Kv


ZWEITE LESUNG             RÖM 8, 26-27

Der Geist selber tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
26Der Geist nimmt sich unserer Schwachheit an.
Denn wir wissen nicht,
was wir in rechter Weise beten sollen;
der Geist selber tritt jedoch für uns ein
mit unaussprechlichen Seufzern.
27Der die Herzen erforscht,
weiß, was die Absicht des Geistes ist.
Denn er tritt so, wie Gott es will,
für die Heiligen ein.
RUF VOR DEM EVANGELIUMVERS: VGL. MT 11, 25
Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.


EVANGELIUM     MT 13, 24-43


Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
24erzählte Jesus der Menge folgendes Gleichnis:
Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann,
der guten Samen auf seinen Acker säte.
25Während nun die Menschen schliefen,
kam sein Feind,
säte Unkraut unter den Weizen
und ging weg.
26Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten,
kam auch das Unkraut zum Vorschein. 27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn
und sagten: Herr,
hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät?
Woher kommt dann das Unkraut?
28Er antwortete: Das hat ein Feind getan.
Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
29Er entgegnete: Nein,
damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.
30Lasst beides wachsen bis zur Ernte
und zur Zeit der Ernte
werde ich den Schnittern sagen:
Sammelt zuerst das Unkraut
und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen;
den Weizen aber bringt in meine Scheune!


31Er legte ihnen ein weiteres Gleichnis vor
und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn,
das ein Mann auf seinen Acker säte.
32Es ist das kleinste von allen Samenkörnern;
sobald es aber hochgewachsen ist,
ist es größer als die anderen Gewächse
und wird zu einem Baum,
sodass die Vögel des Himmels kommen
und in seinen Zweigen nisten.
33Er sagte ihnen ein weiteres Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig,
den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg,

bis das Ganze durchsäuert war.
34Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge in Gleichnissen
und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen,
35damit sich erfülle,
was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund in Gleichnissen,
ich spreche aus, was seit der Schöpfung der Welt verborgen war.
36Dann verließ er die Menge
und ging in das Haus.
Und seine Jünger kamen zu ihm
und sagten:
Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!
37Er antwortete: Der den guten Samen sät,
ist der Menschensohn;
38der Acker ist die Welt;
der gute Samen, das sind die Kinder des Reiches;
das Unkraut sind die Kinder des Bösen;
39der Feind, der es gesät hat,
ist der Teufel;
die Ernte ist das Ende der Welt;
die Schnitter sind die Engel.
40Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird,
so wird es auch bei dem Ende der Welt sein:
41Der Menschensohn wird seine Engel aussenden
und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen,
die andere verführt und Gesetzloses getan haben,
42und werden sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
43Dann werden die Gerechten
im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten.
Wer Ohren hat, der höre!Die Kraft des Unkrauts

 

Die Kraft des Sauerteigs

Wir werden in der Erzählung Jesu auf die bittere Wirklichkeit gestoßen, dass auf dem Acker Gottes, der so mühsam gepflegt und angesät wird, Unkraut gewachsen ist. Auf unsere Zeit angewandt springt uns sofort das Wort „Missbrauch" ins Auge, ein Thema, das der Kirche zu einer schweren Last geworden ist. In den öffentlichen Medien scheint es, als ob es in ihr nur noch Unkraut gäbe. Es melden sich mit überhitztem Eifer die, welche das Unkraut  Stummpf und Stil ausreißen wollen. Sie sehen es als ihre Aufgabe, alles Böse, das jemals von vergangenen Generationen in der Kirche, begangen wurde, aufzudecken und selbst die Toten noch zu bestrafen. So sehr den Opfern Gerechtigkeit widerfahren soll, es fällt auf, dass bei solchen Auseinandersetzungen mehr die Emotionen regieren als der nüchterne Sachverstand, gewiss keine Voraussetzung für eine wahrheitsgetreue Sicht der Dinge und für ein gerechtes Urteil.. Besinnen wir uns auf die Mahnung Jesu, das Unkraut nicht auszureißen. Man könnte daraus das Recht ableiten, das Unkraut einfach zu übersehen, als ob es nicht da wäre, und alles, was dem öffentlichen Ruf schaden könnte, zu vertuschen.  Es ist der große Vorwurf, der heute den Kirchenleitungen gemacht wird. Wo immer solches geschehen ist, dahinter stand die Angst, dass man in einen heillosen Strudel hineingezogen würde, und die hohen Vorstellungen von einer heiligen Kirche, von einem  hohen Beruf, von edlen Idealen zerrinnen würden. Diese Angst hat durchaus berechtigte Gründe.

Finstere oder helle Gesichter
Es sind düstere Tatsachen und sie  werden auch mit düsterem Gesicht vorgebracht. Manch finsteres Gesicht von Moderatoren sogenannter kritischer Sendungen hinterlässt eine Stimmung des Zorns und der Ratlosigkeit und führt zu  neuen Spaltungen und neuen Problemen. Finstere Gesichter machen die Welt nicht heller. Zuerst muss das eigene Gesicht  mehr Licht ausstrahlen, wenn man der Welt ein helleres Gesicht geben will. Jesus wollte keine Menschen, die mit Wut verzerrtem Gesicht durch die Straßen ziehen und eine bessere Welt fordern. Er hatte Menschen mit frohen , sogar leuchtenden Gesichtern um sich, die ihre Freude und Hoffnung und nicht  ihren Zorn nach außen tragen.Mit dem Ausreißen des Unkrauts, d.h. mit dem bloßen Aufdecken und Anklagen ist es nicht getan. Alles kommt darauf an, wie es gelingen kann, den Schatten zu erhellen und eine bessere Welt auzubauen.


Die Kraft des Wachsens

Dazu will uns heute Jesus wichtige Hinweise geben. Sein Rat, beides wachsen zu lassen, edle  Kultur und Unkraut, scheint das Problem zu verharmlosen. Mit den Gleichnissen will er uns sagen: Die Kraft der guten Pflanze ist  stärker ist als das Unkraut, auf die sollten wir schauen und vertrauen. Sie lässt sich nicht sich nicht vom Unkraut ersticken. Sie bringt bei allen Hindernissen  die Frucht  bis zu hundert Prozent. .stärker als die Emotionen, die uns nach unten ziehen, Nehmen wir das Beispiel vom Senfkorn.

Der Baum vom Senfkorn

Das mit Gott- sagt er- ist wie mit einem Senfkorn, das so klein ist, dass man es kaum sieht, aber dann zur großen Staude wird. Der Same vom „Schwarzen Senf" ist ca. 0,5 mm klein... doch was daraus wird - eine Senfstaude von 4 m - ist bis zu 8000 mal so groß! Ein Vergleich: Wenn eine ca. 2 cm große Eichel es der Wachstumskraft eines Senfkorns gleich tun wollte, müsste daraus ein Baum entstehen, der 160 m hoch würde. Wir können nur staunen über die im Samen dieser Pflanze angelegte Kraft. Genau um diese geht es, wenn ein Mensch von Gott berührt wird. Es ist etwas, das er nach außen nicht vorweisen kann, das ihm kaum jemand abnimmt und das doch eine Anziehung hat, der man nicht mehr ausweichen kann. Es entwickelt sich etwas, das den ganzen Menschen beansprucht und total prägt. Er ist nicht mehr so gewöhnlich, so einfallslos und hilflos den Herausforderungen der Zeit ausgeliefert. Er ist anders. Vor allem, er ist stärker als die herrschende Meinung, die Strömung der Zeit. So lässt sich nicht mehr vermeiden, dass die Umgebung auf ihn aufmerksam wird.

Die Wirkung de Häufleins

Ähnliches geschieht mit dem Sauerteig. Ein kleines Häufchen davon kann sogar einen Berg Mehl verwandeln, weil die angesteckten Elemente wieder zu Trägern der Wandlung werden.und damit die  Kraft ständig wächst. So ist es auch beim Feuer. Für einen Funken macht es keinen Unterschied, ob in einem Tank zwei oder zehntausend Liter Benzin sind. Ein Funke hat keinen eigenen Vorrat, aber wenn er auf Brennbares stößt, sind die Folgen eindeutig. Erinnern wir uns an das Wort Jesu: „Feuer auf die Erde zu werfen, bin ich gekommen, was will ich anderes, als dass es brenne" (Lk 12,49). Die Verhältnisse von Viel und Wenig, von Groß und Klein, von Macht und Ohnmacht, von Not und Überfluss werden umgestoßen; ihre Gesetze werden außer Kraft gesetzt.

Die mühsame  Reform 

Wie ist das mit der Kirche?
Gesetzt den Fall, wir hätten die Kraft des Senfkorns, des Sauerteigs und des Feuers! Die Botschaft des Evangeliums könnte wieder so attraktiv werden, dass Menschen aufhorchen, sich nach ihr umschauen, sie sogar in der Öffentlichkeit ernsthaft diskutieren gegen die Strömung der Zeit.
Es wäre sogar möglich, den Prozess, in dem sich immer mehr der Kirche und dem Christentum entfremden, umzukehren. Nicht die blindwütigen Strömungen der Zeit, das Hauen und Stechen um Rang und Einkommen, sondern ein offenes Zugehen aufeinander würden das Klima der Gesellschaft bestimmen.
Die Kirche würde wachsen, statt zu schrumpfen und einen erheblichen Einfluss darauf gewinnen, wie sich Menschen entscheiden, wie sie ihr ganz persönliches Leben gestalten, wie das Zusammenleben im engsten Kreis gelingen kann, dass Familien nicht mehr zerbrechen, dass Kinder für eine glückliche Zukunft geboren werden. Sie könnte einen wesentlichen Beitrag zum Bewusstseinswandel leisten, dass die Klimakatastrophe und viele andere Übel, welche die Welt bewegen, zurückgedrängt werden. Eine solche Kirche hätte es nicht mehr nötig, kleinlich Unkraut auszureißen, das heißt ängstlich und mit unerleuchtetem Eifer alles abzulehnen, was nicht der herkömmlichen Linie entspricht.
Wir stehen vor der Wahl,  Zeit,  Denken, Fantasien  darauf zu verwenden, das Böse in den Blick zu nehmen und nur auf die Sünden der andern zu starren                                                                                                                                                                                                                      oder auf die Kraft des Senfkorns und der wachsenden Saat zu vertrauen und ihr  unsere Aufmerksamkeit und Zeit zu widmen. Unsere Gesichter würden heller und mit ihnen  auch unsere Umgebung. Wenn wir uns schon mit den Skandalen der anderen befassen müssen, könnte dies ein Stachel sein, genauer hinzuschauen, was in uns selbst im Argen liegt, was undurchdacht, unreflektiert unser Denken verdüstert und unser Handeln nicht gelingen lässt. Zunächst ist es die eigene Besserung, die ansteht. Sie beginnt dann, wenn uns die Not mit uns selbst überfällt und wir uns eingestehen, wie sehr wir selbst Verständnis und Annahme brauchen. Die Frohe Botschaft ist nun:: gerade dann, wenn wir unsere weiche Seite öffnen, wird uns die Kraft des Sauerteigs geschenkt.

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Glaubensbekenntnis
Fürbitten
ZUR EUCHARISTIEFEIER Warten können und wachsen lassen. - Geduld haben mit uns selbst. - Darauf vertrauen, dass das Gute sich am Ende durchsetzt. - Daran glauben, dass Gott alles zum Guten führt bei denen, die ihn lieben.
GABENGEBET
Herr, du hast die vielen Opfer, die dir je von Menschen dargebracht werden,
in dem einen Opfer des Neuen Bundes vollendet.
Nimm die Gaben deiner Gläubigen an
und heilige sie,
wie du einst das Opfer Abels angenommen hast;
und was jeder Einzelne zu deiner Ehre darbringt,
das werde allen zum Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
KOMMUNIONVERSPS 111 (110), 4-5
Ein Gedächtnis seiner Wunder hat der Herr gestiftet,
gnädig und barmherzig ist der Herr.
Er gibt denen Speise, die ihn fürchten.
Oder:Offb 3, 20
So spricht der Herr:
Ich stehe an der Tür und klopfe.
Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet,
werde ich bei ihm eintreten und mit ihm Mahl halten,
und er mit mir.
SCHLUSSGEBET
Barmherziger Gott, höre unser Gebet. Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Seele und Leib gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.