28. SONNTAG A 15.10.2023 
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ERÖFFNUNGSVERS Ps 130 (129), 3-4
Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten,
Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung, Gott Israels.
Ehre sei Gott
Herr, unser Gott,
TAGESGEBET
deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns,
damit wir dein Wort im Herzen bewahren
und immer bereit sind, das Gute zu tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ERSTE LESUNG Jes 25, 6-10a

Der Herr wird für alle Völker ein Festmahl geben; er wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht
Lesung aus dem Buch Jesaja
An jenem Tag
6wird der Herr der Heere auf diesem Berg - dem Zion - für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen Weinen.
7Er zerreißt auf diesem Berg die Hülle, die alle Nationen verhüllt, und die Decke, die alle Völker bedeckt.
8Er beseitigt den Tod für immer. Gott, der Herr, wischt die Tränen ab von jedem Gesicht. Auf der ganzen Erde nimmt er von seinem Volk die Schande hinweg. Ja, der Herr hat gesprochen.
9An jenem Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf ihn haben wir unsere Hoffnung gesetzt, er wird uns retten. Das ist der Herr, auf ihn setzen wir Hoffnung. Wir wollen jubeln und uns freuen über seine rettende Tat.
10aJa, die Hand des Herrn ruht auf diesem Berg.
ANTWORTPSALM Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: vgl. 6b)
R Im Haus des Herrn darf ich wohnen (GL neu 37,1)
für immer und ewig. - R
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. VI. Ton
2Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. - (R)
4 Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. - (R)
5 Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. - (R)
6 Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. - R
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ZWEITE LESUNG Phil 4, 12-14.19-20

Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Brüder!
12Ich weiß, Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: In Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung.
13Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.
14Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen.
19Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.
20Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen.
RUF VOR DEM EVANGELIUM Vers: vgl. Eph 1, 17-18
Halleluja. Halleluja.
Der Vater unseres Herrn Jesus Christus
erleuchte die Augen unseres Herzens,
damit wir verstehen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.
Halleluja.


EVANGELIUM Mt 22, 1-14


+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit
1erzählte Jesus den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes das folgende Gleichnis:
2Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete.
3Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen.
4Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!
5Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden,
6wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um.
7Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.
8Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert, eingeladen zu werden.
9Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein.
10Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.
11Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte.
12Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen.
13Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
14Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.n.

Die heilige Hochzeit

Stellen wir uns vor: Da kommt eine Einladung und wir haben den Terminkalender schon voll. Wir sagen ab. Man erfindet Ausreden und bedauert. Es passt nicht in die Planung des Jahres. In Wirklichkeit ist einem der Bekannte ziemlich gleichgültig. So könnte es in der Geschichte, die Jesus erzählt, gewesen sein. Jeder hat etwas Wichtigeres zu tun.Aber die Eingeladenen haben eines übersehen: Es ist ein Staatsereignis, sogar noch mehr als ein Staatsbesuch! Die Hochzeit des Königssohnes ist ein Fest, welches alle angeht, welches Vorrang hat vor allem, bei dem man alles liegen und stehen lässt, wo jeder es sich zur Ehre anrechnet, kommen zu dürfen, wo sich die Vornehmen und die Großen treffen, wo ein Aufwand getrieben wird, bei dem einfachere Leute nur noch Mund und Augen aufreißen, wo man schon froh ist, nur als Zaungast, als Zuschauer in hinterster Reihe zu stehen.Es ist nicht irgendwer, der einlädt, sondern der Höchste im Land, von dessen Gnade das eigene Wohlergehen abhängt. Auf diese Weise würde, so denkt der Einladende, eine solche Ankündigung aufgenommen werden.                                                                                                     Eigentlich macht es fassungslos, wie es in der Geschichte läuft.  So kommt es in der Realität nicht vor, außer die Herrschaft des Königs wäre schon längst bedeutungslos geworden und ganz andere Kräfte regierten das Land. Dies ist aber  nicht der Fall. Der König hat nach wie vor die Macht und lässt die Missachtung und unverschämte Behandlung seiner Leute nicht ungestraft.                          IN unserem Land gibt es keinen König mehr..Es könnte eine Einladung vom Bundespräsigenten sein, dem höchsten Vertreter des Staates. Es wäre unfassbar, eine solches Ereignis auszuschlagen.Jesus will mit der Erzählung die Bedeutung eines ganz anderen Ereignisses herausstellen. Ja, es findet eine Hochzeit statt. Es ist aber mehr, als ein Staatsereignis,  als dass Familien und Fürstenhäuser zusammen kommen.

Das große Ereignis

Es ist das große Ereignis, das Jesus ankünigt, wenn er sagt: "Das Reich Gottes ist nahegekommen."(Mk1,25) Wir dürfen an das letzte große Fest denken, dass Gott mit uns vorhat. Es ist die Hochzeit des Lammes (Offb 19,7). Mit Lamm ist Christus gemeint, der sich der Menschheit zuwendet und sich mit der Gemeinschaft der Glaubenden verbindet so innig und so tief, wie es nicht einmal zwei Verliebte vermögen, die sich ihre Verbindung für ein ganzes Leben schenken wollen.. Unter diesem Bild dürfen wir auch die Fantasien zulassen, die sich an die Sehnsucht nach Nähe und Liebe binden. Es gibt sie, die Erfüllung der Träume, gewiss anders, aber in Wirklichkeit.Wenn wir die Botschaft von der großen Hochzeit auf uns wirken ließen, wir würden aufhorchen,  wir würden von selbst alles liegen und stehen lassen.                                                                                                                                                                                                                                               Nun aber ist die Realität so, wie sie im Gleichnis geschildert wird: Wir sind überfüttert mit Neuigkeiten, Aufrufen, Nachrichten und Angeboten. Woher sollen wir wissen, was richtig ist? Die Gefahr ist groß, die Chance der Einladung zu übersehen. Man merkt nicht mehr, dass man für das Wesentliche blind geworden ist. Die wenigsten können den Wert des angekündigten Ereignisses wahrnehmen noch einschätzen. Die meisten sind abgestumpft gegenüber allem, was tiefer geht als die Alltagsmeinung, was nachdenklich macht, was einen die Dinge von einer anderen Seite sehen lässt. Es könnte einen ja aus der Ruhe bringen.

Dies hängt damit zusammen, wofür wir uns im Alltag entscheiden. Ist es das, was uns nahe geht, was uns zu innerst berührt und ergreift oder ist es das, was uns von uns selbst wegreißt und uns in die Fantasien anderer hineinversetzt? Allzu leicht sind wir von der Abwechslung und von der Ablenkung verführt. Wir brauchen nur den Knopf am Smartphon oder Fernsehgerät zu drücken und schon sind wir dem Eigenen enthoben.
Das Wichtigste: das eigene Herz
Es macht weniger Mühe, sich von anderen unterhalten und denken zu lassen, anstatt sein Eigenstes auszuhalten und es auf eine neue Weise zu finden. Aber die Frage bleibt, ob es uns auf Dauer zufrieden macht.Im Grund geht es darum, die Sensibilität dafür zu wecken, wie man vom Oberflächlichen zum Bedeutungsvollen, vom Minderwertigen zum Kostbaren, mit anderen Worten zum eigenen Herzen kommt. Hier dürfen wir einen Blick auf den heiligen Franziskus werfen, der in diesen Tagen gefeiert wurde. Sein Leben bekam eine Bedeutung, welche über die Zeit vor 800 Jahren und heute noch über die Grenzen der Kirche weit hinausgeht. Die entscheidende Wende seines Lebens vollzog sich nach der Anfrage: Wer kann dir mehr geben: der Herr oder der Knecht? Ihm wurde bewusst, dass er einem Knecht nachlief, als er sich Ruhm und Reichtum auf einem Kriegszug erhoffte. Er wurde nachdenklich. Dies hat ihn in die Tiefe geführt zu dem, was bedeutungsvoll und kostbar ist. Ihm ging auf: Was einen Menschen wirklich glücklich macht, ist innen zu finden und nicht außen.
Die Spur zu unserer Zukunft ist dort, wo wir von der Routine und Oberfläche unseres Daseins erwachen,  uns zuinnerst ergreifen  lassen. n. Ohne dass wir es absichtlich wollen, werden wir anders. Auf diese Weise wird das verschlossene Organ für Gott geöffnet. Wir treffen uns mit  vielen anderen auf dem Weg zum großen Fest.
Glaubensbekenntnis
Fürbitten: Im Jahreskreis

GABENGEBET
Herr und Gott,
nimm die Gebete und Opfergaben
deiner Gläubigen an.
Lass uns diese heilige Feier
mit ganzer Hingabe begehen,
damit wir einst das Leben
in der Herrlichkeit des Himmels erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen für die Sonntage im Jahreskreis
KOMMUNIONVERS Ps 34 (33), 11
Reiche müssen darben und hungern.
Wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.

Oder: Vgl. 1 Joh 3, 2
Wenn der Herr offenbar wird, werden wir ihm ähnlich sein;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
SCHLUSSGEBET
Allmächtiger Gott,
in der heiligen Opferfeier
nährst du deine Gläubigen
mit dem Leib und dem Blut deines Sohnes.
Gib uns durch dieses Sakrament auch Anteil
am göttlichen Leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

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