TAUFE DES HERRN
SONNTAG 8. JANUAR
1. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A
ERÖFFNUNGSVERS Vgl. Mt 3, 16-17
Als Jesus getauft war, öffnete sich der Himmel,
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und die Stimme des Vaters aus dem Himmel sprach:
Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.
Ehre sei Gott
TAGESGEBET
Allmächtiger, ewiger Gott,
bei der Taufe im Jordan
kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab,
und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Gib, dass auch wir,
die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wieder geboren sind,
in deinem Wohlgefallen stehen
und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
.
ERSTE LESUNG Jes 42, 5a.1-4.6-7
Seht, das ist mein Knecht, an ihm finde ich Gefallen
Lesung aus dem Buch Jesaja
5aSo spricht Gott, der Herr:
1Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht.
2Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen.
3Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.
4Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln.
6Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein:
7blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.
ANTWORTPSALM Ps 29 (28), 1-2.3ac-4.3b u. 9b-10 (R: vgl. 11b)
R Der Herr schenkt seinem Volk den Frieden. - R (GL neu 263)
1 Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, VI. Ton
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
2 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens
werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck! - (R)
3ac Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern,
der Herr über gewaltigen Wassern.
4 Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht
die Stimme des Herrn voll Majestät. - (R)
3b Der Gott der Herrlichkeit donnert.
9b In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!
10 Der Herr thront über der Flut,
der Herr thront als König in Ewigkeit. - R
ZUR 2. LESUNG Gott hat auf Jesus, als er getauft wurde, den Heiligen Geist herabgesandt; er hat Jesus als seinen Sohn bezeugt und zum Messias gesalbt. Durch ihn hat er allen Menschen, Juden und Heiden, Versöhnung und Frieden verkündet. Das ist die Predigt der apostolischen Zeit, die gute Nachricht auch für die heutige Welt.
ZWEITE LESUNG Apg 10, 34-38
Gott hat Jesus gesalbt mit dem Heiligen Geist
Lesung aus der Apostelgeschichte
34In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht,
35sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.
36Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller.
37Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
38wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
RUF VOR DEM EVANGELIUM Vers: vgl. Mt 3, 16.17; Mk 9, 7
Halleluja. Halleluja.
Der Himmel tat sich auf, und eine Stimme sprach:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Halleluja.
Evangelium (Mt 3,13-17)
Als Jesus getauft war, sah er den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit
13kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.
14Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir?
15Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit, die Gott fordert, ganz erfüllen. Da gab Johannes nach.
16Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Die Stimme, welche den Himmel öffnet
Die Vorgänge, die hier beschrieben werden, scheinen recht mysteriös zu sein. Da ist vom Öffnen des Himmels die Rede, vom Herabkommen des Geistes und von einer Stimme aus dem Jenseits. Wir tun uns schwer damit. Selbst die Taufe ist für uns, die wir doch alle als Kinder getauft wurden, in dieser Form etwas Fremdes. Niemand kann sich an seine eigene Taufe erinnern. Ganz anders war dies bei den Christen der frühen Kirche. Sie haben als Erwachsene in vollem Bewusstsein und in freier Entscheidung die Taufe empfangen. Dies war für sie eine Erfahrung, die ihrem Leben eine völlig neue Richtung gab. Bei der Taufe der Frühzeit wurden die Gläubigen im Wasser untergetaucht, Ausdruck dafür, dass sie voll in die Atmosphäre Jesu eingetaucht werden. Damit verband sich die Empfindung, der Himmel habe sich für sie geöffnet. So haben es die ersten Jünger erlebt, als sie Jesus begegneten, und so geschah es, wenn Menschen auf den Namen Jesu getauft wurden.
Wer immer in die Atmosphäre Jesu eintrat, ihn in seine Nähe kam oder ihn sogar berührte, für den tat sich eine neue Welt auf.. Alle Berichte sagen: Sie staunten nur noch. Es wurde alles anders. Es ging sogar soweit, dass sie alles liegen und stehen ließen und mit ihm gingen.
.An einer Stelle wird die Begegnung mit Jesus so beschrieben: „Alles Volk suchte ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus und heilte alle."(Lk6,19). Jesus kam vom Berg, wo er die Nacht im Gebet verbracht hatte und mit Kraft aufgeladen war. Für ihn hatte sich in dieser Nacht der Himmel aufgetan und er öffnete sich für alle, die zu ihm kamen. Jesus berührte den Punkt in ihrer Seele, wo die Gefühle ihren Sitz haben. Sie bekommen eine andere Richtung, so dass sie von selbst zum Guten und zur Freude führen. Die Menschen spüren uneingeschränktes Vertrauen. Ihr Leben wird anders, nicht mehr wie bisher unter Druck, nicht mehr voller Angst, der Gier und Willkür der Mächtigen ausgeliefert zu sein. Man kann in seiner Nähe aufatmen, es wird einem ein Stück leichter. Die Menschen kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Statt verbittert und verzweifelt alle Welt anzuklagen, beginnen sie Gott zu loben. „Die Volksscharen staunten... und sie priesen den Gott Israels."(Mt15, 31).Dieselbe Kraft, die Jesus im Gebet auf dem Berg mitbringt, ergießt sich nach seinem Tod wie ein gewaltiger Strom über seine Jünger und erfasst sie zugleich wie ein Feuer. Sie ist so gewaltig, dass sogar die Erde bebt (Apg 4,31). Das Entscheidende ist, dass diese Kraft Menschen verwandelt. Ihr Leben wird erfüllt von Freude und Dankbarkeit. Dies ist die Stimmung der frühen Christen. Es schloss sich für sie wie bei Jesus der Himmel.auf. Es ist die Grunderfahrung, welche ihre innere Wel, ihre Vorstellung von dem, was wichtig und unwichtig, was erstrebenswert und zu vergessen ist, total umdrehte. Es tat sich eine Lebensperspektive auf, welche alles Bisherige für nichts, sogar für Mist erklärt, wie es Paulus schildert. Dieser Vorgang wurde wie eine neue Geburt erlebt. Man kam sich wie neugeboren vor. Deshalb die Worte: „wiedergeboren aus Wasser und Geist"(Joh3,3), „aus Gott geboren"(Joh1,13), „neue Schöpfung"(2Kor.5,17). Es sind andere Worte für den Himmel, der sich bei der Taufe Jesu und bei der Taufe des wahrhaft Glaubenden öffnet. Dabei sagt eine Stimme, was diesen Himmel ausmacht. „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe."(Lk3,23). Wer immer das eine Wort hört „Ich liebe dich" gerade von dem Menschen, der ihm wichtig ist, für den tut sich der Himmel auf. Und erst wenn es eine Stimme ist, die als endgültig klingt, die keinen Zweifel mehr aufkommen lässt. Da geschieht es, dass man nur noch Liebe spürt. Damit beginnt das Leben neu.
GABENGEBET
Gott, unser Vater,
wir feiern den Tag,
an dem du Jesus
als deinen geliebten Sohn geoffenbart hast.
Nimm unsere Gaben an
und mache sie zum Opfer Christi,
der die Sünden der ganzen Welt abgewaschen hat.
Er, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
PRÄFATION
Die Offenbarung des Geheimnisses Jesu am Jordan
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, allmächtiger Vater, zu danken und deine Größe zu preisen. Denn bei der Taufe im Jordan offenbarst du das Geheimnis deines Sohnes durch wunderbare Zeichen: Die Stimme vom Himmel verkündet ihn als deinen geliebten Sohn, der auf Erden erschienen ist, als dein ewiges Wort, das unter uns Menschen wohnt. Der Geist schwebt über ihm in Gestalt einer Taube und bezeugt ihn als deinen Knecht, den du gesalbt hast, den Armen die Botschaft der Freude zu bringen. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit: Heilig ...
KOMMUNIONVERS Joh 1, 30.34
Dieser ist es, über den Johannes gesagt hat:
Ich habe es gesehen und lege Zeugnis ab:
Dieser ist der Sohn Gottes.
SCHLUSSGEBET
Gütiger Gott,
du hast uns mit deinem Wort
und dem Brot des Lebens genährt.
Gib, dass wir gläubig auf deinen Sohn hören,
damit wir deine Kinder heißen
und es in Wahrheit sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Array